Anlässlich des 100. Geburtstages von Joseph Beuys, einem der bedeutendsten Aktionskünstler
des 20. Jahrhunderts, finden etliche Ausstellungen statt so wie im Lehmbruck Museum.
Das verbindende Glied zwischen Duisburg und Joseph Beuys ist Meidericher Künstler
Wilhelm Lehmbruck (1881-1919). 1986, elf Tage vor seinem Tod, wurde Beuys mit dem
Wilhelm-Lehmbruck-Preis der Stadt Duisburg ausgezeichnet.. In seiner Dankesrede bezeichnete
Beuys Lehmbruck als seinen „Lehrer“. Ein Foto eines Lehmbruck-Werkes löste in Beuys
den Wunsch aus, sich mit der Plastik und der Skulptur auseinanderzusetzen.
Unter dem Titel „Alles ist Skulptur“ widmet sich im Lehmbruck Museum eine Ausstellung der
künstlerischen Verwandtschaft zweier der bedeutendsten Künstler des 20.Jahrhunderts.
Beide Künstler, Lehmbruck und Beuys, sind überzeugt, dass Kunst die Kraft hat, nicht nur die
Welt zu erklären, sondern sie zum Besseren zu verändern.
Lehmbrucks Satz, „Skulptur ist das Wesen der Dinge, das Wesen der Natur, das, was ewig
menschlich ist“ führt Beuys letztlich weiter zu seinem Begriff der Sozialen Skulptur.
Eine der wesentlichen Ähnlichkeiten ist die Grundüberzeugung, dass im Scheitern eine
Gelegenheit zur Heilung liegt, vermittelt durch Kunst und Kultur. Beide versuchen, ihre
Traumatisierungen und Verwundungen durch den Krieg, bei Lehmbruck der Erste Weltkrieg, bei
Beuys der Zweite, in Kunst zu verwandeln.